Die beste Lösung für die Digitalisierung von PV-Prozessen

Zur PV Operations Europe in München spricht meteocontrol Geschäftsführer Martin Schneider über die Ziele und Herausforderungen der Digitalisierung von Betriebsführung.

Martin, dein Thema in diesem Jahr ist die "Digitalisierung der Betriebsführung". Welchen Weg schlägt die meteocontrol hier ein?

Digitalisierung ist entscheidend, um unseren Kunden das zu bieten, was sie benötigen. Wir wollen es noch einfacher machen, den kompletten Prozess zur Betriebsführung von Photovoltaik-Anlagen zu optimieren. Mit unserer Monitoring-Lösung blue'Log und VCOM stehen wir bereits in der ersten Reihe, um technische Störungen und Mindererträge von Photovoltaikanlagen zu erkennen. Aber ein weiterer wichtiger Teil der Arbeit beginnt erst im Nachhinein. Unser Ziel ist es, den kompletten Vorgang für den Service in einer umfassenden Lösung abzubilden. Hier setzt dann unser VCOM CMMS Projekt an.

Du bist Geschäftsführer eines internationalen Unternehmens mit einem gefüllten Terminkalender – wie tief bist du in dieses Projekt involviert?

Auch nach vielen Jahren als Geschäftsführer bin ich immer noch ein leidenschaftlicher Ingenieur und habe Spaß am Entwickeln von Lösungen. Die agilen Entwicklungsprozesse und flachen Hierarchien bei der meteocontrol machen es mir leicht, stets auf dem aktuellen Stand sämtlicher Projekte zu bleiben. Es ist daher ein Leichtes, Ideen und Ansätze mit unserem erfahrenen Entwicklungsteam auszutauschen.

Auf der anderen Seite bin ich auch Anlagenbesitzer. Ich erhalte regelmäßig Berichte und Statusupdates von PV-Anlagen und werte es natürlich als Qualitätsmerkmal, wenn ich alle Informationen in einer Plattform finden kann – mit der Detailtiefe, wie ich es möchte. An dieser Stelle wird Digitalisierung sichtbar und das ist vermutlich auch erst der Anfang. Weitere Mehrwerte lassen sich zusätzlich generieren, wenn die Informationen erstmal vernetzt und digital verfügbar sind.

Der VCOM  und auch andere Monitoring Plattformen bieten bereits CMMS-Funktionen an. Warum geht das nicht weit genug?

"Never change a winning team", so sagt man, oder? Natürlich kann man bis zu einem gewissen Punkt mit den bestehenden Lösungen arbeiten und jedes Feature ist erstmal hilfreich. Woran wir derzeit arbeiten, geht jedoch weit darüber hinaus, ein Ticketsystem oder einen Kalender zur Verfügung zu stellen. Basierend auf der Erfahrung mit unseren Kunden kennen wir die Herausforderungen im Tagesgeschäft sehr genau und wissen um den aktuellen Stellenwert von Excel oder Laufzetteln. Es ist offensichtlich, dass der Weg zur Effizienz bei unseren Kunden über die Zusammenführung von Prozessen in einer einzelnen Plattform führt. 

Und dieser Ansatz kommt auch zur richtigen Zeit, denn die Branche befindet sich im Umbruch. Zeitmanagement wird mehr und mehr entscheidend für die Betriebsführung und eine umfassende Prozessoptimierung ist sehr aufwändig. Digitalisierung wird es unseren Kunden ermöglichen, schneller und effizienter zu arbeiten und dabei bessere Berichte in kürzerer Zeit abzuliefern.

Für meteocontrol bedeutet Digitalisierung daher, neue Software zu entwickeln und Informationen zu vernetzen. Und diese Entwicklung muss mit Erfahrungen aus der Praxis kombiniert werden.

Letzte Frage - glaubst du, dass Digitalisierung "nur" ein europäisches Thema ist?

Der erste Schritt ist grundsätzlich, O&M Prozesse zunächst überhaupt zu etablieren, danach folgt dann die Optimierung. Es ist inzwischen weitgehend Standard, dass Monitoring keine optionaler Kostenblock bei Projekten ist. Auch die Betriebsführung etabliert sich weltweit zunehmend.

Aber in der Realität hängt das auch immer stark von der jeweiligen Region ab. Manchmal ist es einfach notwendig, auch Servicepersonal auf der Anlage zu haben. Dann braucht man eine lokale SCADA-Lösung. Aber mit wachsenden Portfolios steigt der Bedarf für Remote-Monitoring, und darüber hinaus ist es auch zunehmend eine Herausforderung, die Mitarbeiter für sämtliche Prozesse zu qualifizieren. Digitalisierung kann hier als ein entscheidender Baustein fungieren.

In einem idealen Szenario profitieren neue Märkte von den europäischen Erfahrungen und können selbst einiges an Lehrgeld einsparen. Auf der anderen Seite haben wir die Chance einiges von ihnen zu lernen, da gerade junge Unternehmen grundsätzlich schon "digital starten" – die Nutzung von Cloud-Lösungen ist in diesem Umfeld gängige Praxis.

Schlussendlich: Preisdruck führt zu Effizienz. Anbieter von Betriebsführung streben nach Effizienz und hoher Qualität bei gleichbleibenden oder sinkenden Kosten.

Unser Ziel ist klar: wir werden die beste Lösung für die Digitalisierung der Betriebsführung entwickeln.